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8 Dinge, die ich während 5 Jahren mit chronischen Schmerzen gelernt habe

Im Sommer 2013 vernahm ich zum ersten Mal einen brennenden Schmerz in meinen Ellbogen und Händen. Die Ärzte diagnostizierten mich fälschlicherweise mit Sehnenscheidenentzündungen. Weder reguläre Behandlungen, noch eine Operation liessen meine Symptome verschwinden. Ganz im Gegenteil: Es wurde noch schlimmer.

Egal ob ich mein Handy bediente, am Computer arbeitete oder Hausarbeiten erledigen wollte, der Schmerz war mein ständiger Begleiter. Zudem plagten mich täglich Kopfschmerzen, ich war ständig müde und hatte Verdauungsprobleme.

Ich machte die Erfahrung, die viele Menschen mit chronischen Beschwerden auch machen: Ich fühlte mich total alleine. Niemand konnte nachvollziehen, mit was ich zu kämpfen hatte, da man äusserlich keine physischen Gebrechen erkennen konnte. Emotional war ich sehr herausgefordert. 

Erst einige Jahre später fand ich heraus, dass meine Symptome von blockierten Wirbeln im Nacken- und Schulterbereich sowie einem Pilzbefall im Darm stammten.

In diesen fünf Jahren habe ich aber einiges gelernt. Mit den folgenden Punkten möchte ich dich ermutigen, falls du auch an gesundheitlichen Beschwerden leidest: 

1.Es ist okay, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Unterstützung aus dem Umfeld zuzulassen ist manchmal gar nicht einfach. Je öfter man aber Hilfe annimmt, desto leichter fällt es einem.

2.Ich bin wertvoll, ohne etwas zu leisten. Aufgrund meines schlechten gesundheitlichen Zustandes, konnte ich nicht mehr meinen bisherigen Aktivitäten nachgehen. Ich musste einige Verantwortungen abgeben. Das Gefühl, nutzlos zu sein war schwer zu ertragen. Aber Gott lehrte mich, dass meine Herzensausrichtung und meine Beziehung zu ihm wichtiger waren, als meine Taten für ihn. 

3.Durchhaltevermögen. Während meinen 5 Jahren mit chronischen Schmerzen lernte ich, durchzuhalten und weiterzumachen, auch wenn es schwierig war. Jeden Tag ging ich an die Uni und habe sogar Teilzeit gearbeitet. Das hat meine Willenskraft und Ausdauer gestärkt. Bedrängnis schafft Ausdauer (Römer 5,3).

4.Barmherzigkeit und Empathie für andere Menschen. Heute gehe ich mit meinen Mitmenschen verständnisvoller und geduldiger um. Wenn sich z.B. jemand in der Öffentlichkeit frustriert oder ungeduldig verhält, erinnere mich daran, dass die Person vielleicht mit körperlichen, emotionalen oder familiären Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Natürlich rechtfertigt ein solcher Hintergrund ihr Verhalten nicht, jedoch kann ich mich entscheiden, anderen Menschen mit Einfühlungsvermögen zu begegnen. 

5.Proaktiv Wege aus dem Schmerz suchen. Während meinen 5 Jahren mit chronischen Schmerzen besuchte ich über 20 Ärzte und machte diverse Therapieversuche. Ich gewann wertvolle Erkenntnisse und stellte vielen Nachforschungen online an, was mich schlussendlich aus meiner Krankheitsgeschichte herausführte.

6.Ein Leben ohne Schmerzen zu idealisieren, ist nicht hilfreich. Ich fiel wiederholt in diese Falle hinein. Ich dachte mir, mein Leben würde perfekt sein, sobald ich meine gesundheitlichen Probleme überwunden hätte. Natürlich ist ein Leben ohne Schmerzen einfacher. Jedoch bewahrt mich eine gute körperliche Gesundheit nicht vor weiteren Schwierigkeiten. Ich musste akzeptieren, dass Herausforderungen zum Leben gehören. 

7. Heilung braucht Zeit. Mein Heilungsweg dauerte lange und verlief nicht linear. Mit Rückschlägen klarzukommen erfordert viel Geduld und Widerstandskraft.

8.Gott ist mit mir und steht an meiner Seite. Gott hat mich durch diese Zeit hindurch getragen. Obwohl die meisten Ärzte keine Lösung für meine gesundheitlichen Probleme sahen, gab Gott mir Hoffnung. Gerne würde ich dir sagen, dass ich immer positiv gestimmt, voller Vertrauen auf Gott war und ihn den ganzen Tag gepriesen habe. Aber um ehrlich zu sein: Oftmals zweifelte ich und fragte mich, weshalb ich mit solchen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Im Nachhinein sehe ich, wie sehr Gott an meiner Seite war und mich geführt hat. 

Heute bin ich  Gott sei Dank geheilt. 

Wenn du im Moment mit ähnlichen Schwierigkeiten konfrontiert bist, möchte ich dir sagen: „Ich sehe und höre dich.“ Gedanken daran, dass Gott dich nicht liebt oder keine gute Zukunft für dich bereit hält, sind eine Lüge. Er leidet mit dir! Du bist nicht allein in deinen Schmerzen!

Falls du gerade eine schwierige Zeit durchmachst und Gebet sowie Ermutigung brauchst, kannst du mir gerne schreiben. Unter „Kontakt“ steht alles Weitere. 

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