Wie gerne möchte ich mich mit Gott auf einen Kaffee treffen, um glasklare Antworten auf meine tiefen Fragen zu erhalten. Manchmal fällt es mir schwer, Gott nicht auf die Art und Weise begegnen zu können, wie ich meine Mitmenschen treffe.
Viele Christen wünschen sich mehr Nähe zu Gott. Wir möchten seine Anwesenheit spüren, doch werden von dem unguten Gefühl geplagt, dass Gott fern sei.
Ich glaube, Jakob ging es ähnlich. Mehr noch: Er rechnete nicht einmal mit Gottes Gegenwart, geschweige denn mit einer Gottesbegegnung, als er sich auf dem Weg von Beerscheba nach Haran zum Schlafen niederlegte:
Da wachte Jakob auf und sagte: »An diesem Ort ist der Herr, und ich habe es nicht gewusst.« 1. Mose 28,16
Vielleicht kennst du die Momente, in denen dir bewusst wird, dass Gott ein Gebet erhört hat oder du beobachtest, wie er in deinem Leben wirkt. Meist folgen diesen Ereignissen Gedanken wie „Wow! Gott wirkt. Gott ist hier.“ oder ähnliche. Gefühle wie Freude und Ehrfurcht stellen sich ein. Dir wird bewusst, dass Gott jetzt gerade hier ist und wirkt.
Solche Erlebnisse können uns durch Tage, ja sogar Wochen, tragen. Wir fühlen uns dann von Gott gesehen und mit seiner Gegenwart beschenkt. Er wirkt in unserem Leben!
Jakob ging es nach seiner Vision von der Himmelsleiter ähnlich (1. Mose 28,12-15). Seine Erkenntnis lautete wie folgt: Gott ist hier. ICH wusste es nur nicht. Gott ist immer da. Das Problem ist, dass wir seine Gegenwart nur wahrnehmen, wenn wir ihn bewusst erfahren.
In unserer heutigen Zeit legen wir viel Wert auf Gefühle. Wir wollen etwas „spüren“. Lobpreiszeiten sind darauf angelegt, Gott zu fühlen und viele Christen suchen Gott in ihrer stillen Zeit in der Hoffnung, ihm zu begegnen. Wenn sich die erhofften Gefühle nicht einstellen, machen sich Enttäuschung breit und Gedanken, die darum kreisen, etwas falsch gemacht zu haben, zu wenig begabt oder unzulänglich zu sein.
Wenn man sich Gott also nicht nahe fühlt, dann scheint man ihm auch nicht nahe zu sein. Doch weshalb sind unsere Gefühle die Messlatte für die Wahrheit? Nirgendwo in der Bibel steht, dass Gott nur da ist, wenn wir ihn spüren. Ganz im Gegenteil: Jakob hat realisiert, dass Gott schon da war, bevor er die Vision hatte.
Unser Leben mit Jesus setzt Glauben voraus (Hebräer 11,6). Vertrauen, dass seine Worte wahr sind. Glauben, dass er existiert. Seine Nähe, seine Wegweisung, wer er ist und damit auch, wer wir sind, erfahren wir durch die Bibel. Dort ist alles festgehalten, was er uns lehrt.
Die Bibel bezeugt, dass Gott in uns Gläubigen lebt (1. Korinther 3,16). Auch wenn wir ihn nicht sehen, reichen oder anfassen können, auch wenn wir ihn vielleicht nur selten hören, ist er doch in uns gegenwärtig.
Die Wahrheit ist, dass Jesus immer mit uns ist. Dabei hat er uns Folgendes zugesagt:
und lehrt sie alles halten, was ich euch geboten habe. Und seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Matthäus 28,20
Das Vertrauen in sein Wort bringt Ruhe und Frieden hervor. In der Zusage seiner Gegenwart und nicht im Spüren, liegt die Kraft.
Gott ist gegenwärtig, wenn wir in seinem Namen zusammen kommen (Matthäus 18,20).
Er ist nahe, wenn wir ihn aufrichtig anrufen (Psalm 145,18).
Gott denkt ständig über uns nach (Psalm 139).
Die ganze Schöpfung ist ein Zeugnis von Gottes Existenz und Gegenwart (Römer 1,20).
Gott verspricht, dass er immer mit uns ist (Josua 1,9).
Der Zuspruch von Gottes Gegenwart beinhaltet Hoffnung und Kraft. Unzählige Bibelstellen bezeugen seine Anwesenheit in unserem Leben. Es ist so wichtig, dass wir fest auf der Wahrheit stehen, nämlich Gottes Wort.
Wenn unsere Gefühle uns sagen möchten, dass Gott fern ist, dürfen wir uns daran erinnern, dass er in uns lebt, immer mit uns ist und uns nahe bleibt, ob wir ihn spüren oder nicht. Mit den Worten Jakobs: „Gott ist hier und ich habe es nicht gewusst.“
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2 replies on “Gott ist jetzt bei dir”
“Das Vertrauen in sein Wort bringt Ruhe und Frieden hervor. In der Zusage seiner Gegenwart und nicht im Spüren, liegt die Kraft.”
Ich danke dir so sehr das du mich darin bestätigst. Es ist nicht wichtig ihn zu spüren, einfach nur an ihn glauben. Wer sind wir das wir Gottes Gegenwart einfordern, ist unser Glaube dann echt.
Gott wird immer bei uns sein und uns das geben was gut für uns ist. Mehr muss ich gar nicht wissen.
Das allein schenkt mir Ruhe und Frieden. 🙂
Danke, für deinen ermutigenden Beitrag. Früher dachte ich immer, ich mache etwas falsch, wenn ich nicht jeden Tag Gott “fühlen” kann. In letzter Zeit durfte ich aber immer mehr erkennen, dass Gott immer da ist, egal was wir gerade spüren. Gedanken und Gefühle können leider oft trügerisch sein. Und es ist ermutigend zu hören, dass man nicht der Einzige ist, der sich mit Gott gerne direkter und persönlicher austauschen würde. 🙂
Vielen Dank.