Vor einigen Jahren absolvierte ich eine Lehre zur Kauffrau bei einer Versicherung. Während ein paar Monaten wurde ich dort ziemlich schlecht behandelt, aber Gott stand hinter mir. Heute erzähle ich dir die Geschichte, wie ich am Arbeitsplatz gemobbt wurde und wie Gott meinen Ruf wiederhergestellt hat. Ich bete, dass dieser Post dir Hoffnung gibt und dich dazu ermutigt, dein Vertrauen auf Gott zu bauen.
Jede(r) Lernende(r) bekam eine(n) Ausbildner(in) zugewiesen. Der/Die Ausbildner(in) diente als Lehrer und Mentor im Betrieb.
Als Lernende wechselte ich alle paar Monate die Abteilung. Am Anfang meines dritten Lehrjahres wurde ich einer Ausbildnerin zugeteilt, die nur wenige Jahre älter war als ich. Nennen wir sie mal Daisy. Um es gleich auf den Punkt zu bringen: Sie war mir gegenüber ziemlich gemein und hat mich gemobbt.
Immer wenn ich einen Fehler machte oder eine Frage stellte, rollte sie ihre Augen. Sie sagte mir, ich sollte diese Dinge nun langsam wissen. Daisy liess mich nicht mit Kunden am Telefon sprechen. Obwohl ich zu diesem Zeitpunkt schon seit über zwei Jahren täglich mit Kunden Telefongespräche geführt hatte, war sie der Meinung, dass ich es nicht konnte.
Und das ist noch nicht alles. Daisy hat hinter meinem Rücken der gesamten Abteilung erzählt, dass ich nicht fähig sei, einfache Aufgaben zu erledigen. Sie sagte, ich sei nicht intelligent genug, die Arbeit zu meistern. Um ehrlich zu sein, das hat mich sehr verletzt. Man hat mir schon immer gesagt, dass eine schnelle Auffassungsgabe habe. Etwas Neues zu lernen und anzuwenden war meine Stärke.
Zu dieser Zeit war ich noch sehr jung; ungefähr 18 Jahre alt. Ich war noch ziemlich frisch im Glauben und wusste nicht, wie ich am besten mit dieser Situation umgehen sollte. Als die Jüngste im Büro hatte ich Mühe damit, mich selbst zu verteidigen. Täglich zu Arbeit zu gehen fiel mir schwer, da ich mich von ihr bedroht fühlte.
Eines Tages bat ich um ein Treffen mit der Leiterin der Personalabteilung für alle Lernenden, unserem Teamleiter und meiner Ausbildnerin Daisy. Ich erklärte die Situation sachlich, ohne ein schlechtes Licht auf meine Ausbildnerin zu werfen. Daisy reagierte sehr überrascht auf meine Aussagen und antwortete in einer sehr netten Tonlage. Sie versicherte mir, dass wir das zusammen schaffen und sie nicht aufgeben würde. Ich konnte meinen eigenen Ohren nicht trauen. Sie benahm sich wie eine andere Person in diesem Gespräch.
Nach diesem Treffen hat sich nur wenig verändert. Daisy war ein bisschen freundlicher zu mir, behandelte mich von da an aber wie ein kleines Kind. Sie gab mir weniger und noch einfachere Aufgaben, was ich als eine andere Form von Mobbing einstufen würde.
Ich war wütend, dass Gott mir nicht half. Warum würde er meine Situation nicht ändern? Ich musste Daisys Behandlung noch einige Wochen über mich ergehen lassen, bis ich in ein anderes Team mit einem anderen Ausbildner versetzt wurde.
Dieses Mal wurde ich einem sehr liebenswürdigen und inspirierenden Ausbildner zugeteilt. Ich nenne ihn Mal Roger. Er war der beliebteste Angestellte der gesamten Abteilung. Alle mochten ihn! Da er schon einige Dinge von Daisy über mich gehört hatte, führte er mich sehr langsam und geduldig in die tägliche Arbeit ein.
Nach einer Woche wurde ihm bewusst, dass ich überhaupt nicht so war, wie Daisy mich beschrieben hatte. Er gab mir schwierigere Aufgaben und ich war so froh, endlich wieder einen tollen Ausbildner zur Seite zu haben. Ich fürchtete mich nicht mehr davor, am Morgen zur Arbeit zu gehen. Im Gegenteil, wir hatten viel Spass bei der Arbeit und ich arbeitete gerne im neuen Team.
Alle paar Monate musste jede(r) Lernende(r) eine Präsentation vor unseren Ausbildnern, Vorgesetzten und einigen Teammitgliedern halten. Das war eine von verschiedenen Bewertungen, die wir erhielten. Einen Vortrag zu präsentieren war schon immer meine Stärke gewesen und ich erhielt normalerweise positives Feedback. Aber dieses Mal war es anders:
Ich hielt meine gut vorbereitete Präsentation und erhielt hervorragende Rückmeldungen. Nach dem Vortrag nahm mich Roger zur Seite und bekräftigte, dass ich eindrucksvolle Arbeit geleistet hätte. Ein Teammitglied sagte sogar, dass mein Referat besser gewesen sei, als die Vorträge von einigen Leuten, die vollberuflich Reden hielten. Er erzählte sogar der ganzen Abteilung von meinem Vortrag.
Um ehrlich zu sein, hat mich ihre Reaktion auf meine Präsentation komplett überrascht, da ich nichts Spezielles gemacht hatte. Mir wurde bewusst, dass Gott es veranlasst hat, dass die Zuhörer meinen Vortrag so sehr mochten. Er brauchte dieses Vorkommnis, um meinen Ruf im Büro wiederherzustellen.
Gott, tritt für mich ein! Verteidige mich gegen die gottlosen Menschen, rette mich vor den ungerechten Lügnern, Psalm 43,1
Obwohl es für alle offensichtlich wurde, dass Daisy Lügen über mich verbreitet hatte, hinterliessen ihre Worte Spuren in meinem Herzen. Innerlich hatte ich offene Wunden, die heilen mussten. Der Heilige Geist führte mich durch einen Prozess der Vergebung und Wiederherstellung. Was mir am meisten half, waren meine täglichen Gebete für Daisy. Über einen gewissen Zeitraum betete ich täglich, dass Gott ihr gute Dinge geben möge: Dass er sie segnete, ihr seine Liebe zeigte, ihre Ehe stärkte etc.
Ich weiss, dass sich das widersinnig anhört, weil es auch so ist. Aber weisst du was? Jesus sagt, dass wir das tun sollen:
Ich aber sage: Liebt eure Feinde! Betet für die, die euch verfolgen! Matthäus 5,44
Aus dieser Erfahrung lernte ich sehr viel. Falls du im Moment in einer ähnlichen Situation bist, in der ich vor 10 Jahren war, würde ich dir die folgenden Dinge mit auf den Weg geben:
1.Vertraue Gott und sage ihm, wie du dich fühlst. Bete jeden Tag und suche seine Nähe.
2.Sei dir bewusst, dass wir uns nicht selber rächen sollen, da es Gottes Aufgabe ist:
Liebe Freunde, rächt euch niemals selbst, sondern überlasst die Rache dem Zorn Gottes. Denn es steht geschrieben: »Ich allein will Rache nehmen; ich will das Unrecht vergelten«, spricht der Herr. Römer 12,19
Sag nicht: »Dieses Unrecht werde ich heimzahlen.« Warte, bis der Herr die Sache in die Hand nimmt. Sprüche 20,22
3.Stehe für dich selbst ein, aber lästere nicht hinter ihrem Rücken über die Person, die dich verletzt hat. Unternimm die nötigen Schritte, um der Ungerechtigkeit entgegenzuwirken; sprich direkt mit deinem Chef (oder wer auch immer dich verletzt hat), sprich mit einem Vorgesetzten, wende dich an die Personalabteilung etc.
4.Bitte Gott darum, deine Wunden zu heilen und dein Herz wieder herzustellen. Das Wichtigste an diesem Prozess ist, der Person zu vergeben, die dich verletzt hat:
Wenn ihr denen vergebt, die euch Böses angetan haben, wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben. Wenn ihr euch aber weigert, anderen zu vergeben, wird euer Vater euch auch nicht vergeben. Matthäus 6,14-15
5.Bete für die Leute, die dich verletzt haben. Bitte Gott, dass er ihre Herzen zu ihm ihn wendet. Bete darum, dass sie die Liebe Gottes erfahren dürfen.
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7 replies on “Wie Gott meinen Ruf wiederhergestellt hat”
What a meanie! God never abandons his own, that’s what I learnt from this post😁
Exactly! God is so good and faithful!
It’s amazing to see how God works in our every day lives from relationships to work and how He not only responds, but how He shows us how to respond as well. Thank you for sharing your story!
This is so true. I’ve seen him working in every area of my life. No matter how insignificant a task seems to be, God is there and he’s taking care of the little things. He’s so so good!
God is faithful and adjust many people are going through the same situation, i was one but i didn’t hold on to my faith , i just keep leaving jobs after jobs.God is always right there showing us step to take but at time some people just give up.
I would just like to say, a very similar situation is happening to me and we have been praying for the other party for months now. We do see good coming from it! I still feel hurt feelings but every day, the prayers are still to help me forgive them (for God can only forgive me, if I forgive them) and to also trust in Jesus, that we need to be blessing our enemies day and night 🌈💛. It was very hard for me to speak up against my supervisor and I am still in the process of waiting on the Lord to see what will happen but I also thank him ahead of time—for “believe that you have received it, and it will be yours’ Mark 11:24 ☺️. It was good to read this Madeline! Thank you sister 👋🏻!
I like your attitude concerning your situation. And I know that it’s definitely not easy. I’m praying for you 💕