Unter Christen wird heiss diskutiert, was die Bibel zum Thema Corona und Impfung zu sagen hat. Die Meinungen gehen dabei weit auseinander und es wird darüber debattiert, ob sich ein Christ impfen lassen soll oder nicht. Meiner Meinung nach hat die Bibel sehr wohl etwas zu unserer heutigen Grosswetterlage zu sagen, wie ich in diesem Blogpost ausführen werde.
Vom Lager der Ungeimpften werden Namen von berühmten Persönlichkeiten als vermutete Drahtzieher hinter der ganzen Sache in die Luft gefeuert. Es werden Bibelverse zitiert und den Gegnern an den Kopf geworfen. Manche bauen ihre Position aber auch auf rein medizinischen Gründen auf.
Das Lager der Geimpften tut die Gegenseite ab als verrückte Verschwörungstheoretiker und Unvernünftige, die die allgemeine Gesundheit der Gesellschaft gefährden. Zudem werden medizinische Argumente entkräftet.
Bezogen auf die biblischen Argumente sind sich die beiden Lager auf jeden Fall in einem Punkt einig: Die jeweils andere Seite legt die Bibel falsch aus. Immerhin etwas. 🙂
Vor einer Woche habe ich auf Instagram einen Beitrag zum Thema Impfen veröffentlicht. Ich argumentierte dafür, dass die Debatte unter Christen nicht zu Spaltungen führen sollte:
Paulus betonte in seinen Briefen wiederholt die Wichtigkeit der Einheit der Gemeinden. Mehrmals versuchte er sich anbahnende Spaltungen abzuwehren und die Gläubigen auf das hinzudeuten, worum es geht: Christus. Einheit in ihm. ⠀
Einen bestimmten Vers finde ich für unsere heutige Situation sehr passend:⠀
Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Frau. Denn ihr seid alle eins in Christus Jesus. Galater 3,28⠀
Nein, heute unterscheiden wir in den Kirchen nicht zwischen Juden und Griechen oder Sklaven und Freien. Damals aber prallten in den Gemeinden Gläubige mit diversen Hintergründen aufeinander. Paulus ermahnte sie wiederholt, dass sie nur eine Identität haben; die in Christus.⠀
Ich denke, heute würde Paulus uns folgendes schreiben: „Da ist weder Geimpfter noch Ungeimpfter. Ihr seid alle eins in Christus Jesus.“⠀
Hab deine eigene Meinung, aber lass uns bei all den Diskussionen nicht das Wichtigste aus den Augen verlieren: Wir sind alle eins. Es geht um Jesus. ⠀
Nachdem ich meinen Post auf Instagram veröffentlicht hatte, häuften sich die Kommentare in Windeseile. Mein ursprüngliches Ziel war es, mit den Gedanken von Paulus, uns Gläubige zum Einheitsgedanken zu bewegen. Viele LeserInnen haben lieb und konstruktiv kommentiert. Das fand ich sehr schön.
Jedoch nahmen einige meine Worte zum Anlass, sich auf hitzige, ja sehr destruktive, Diskussionen einzulassen. Anstatt der Aufforderung nachzugehen, uns wieder erneut auf Christus auszurichten, gingen sie auf die jeweiligen Gegner los.
Ein klein wenig fühlte ich mich wie Paulus. Da möchte man auf Christus hindeuten, aber irgendwie kommt es nicht bei allen an. Armer Paulus! Und ich kann mir gar nicht vorstellen, wie verletzt Jesus sein muss, seine Leute so gespalten und feindselig gestimmt zu sehen. Wo bleibt da das Liebesgebot? Und wo wird Einheit trotz Meinungsverschiedenheiten gelebt?
Ich glaube, Paulus hätte sich so wenig für die Impfung interessiert, wie für das Götzenopferfleisch (1. Korinther 8). Die Gemeinde in Korinth fragte den Apostel, ob sie das Fleisch essen dürften, das zuvor anderen Göttern geopfert wurde. Paulus ging zunächst darauf ein, dass es keine anderen Götter, aus dem einen Gott gibt (Verse 4-6). Dabei hält er vor allem die „Starken“ im Glauben dazu an, auf die „Schwachen“ Rücksicht zu nehmen und zu akzeptieren, dass sie das Götzenopferfleisch aufgrund ihres Gewissens nicht essen möchten. (Ich empfehle sehr 1. Korinther 8 ein paar Mal durchzulesen)
Schlussfolgernd erklärte Paulus, dass beides in Ordnung sei: Götzenopferfleisch zu essen oder darauf zu verzichten. Speisen hätten nämlich nichts damit zu tun, wie wir vor Gott dastehen (Verse 7-8). Deshalb mahnt der Apostel, auf einander Rücksicht zu nehmen (Vers 13).
Ich kann mir gut vorstellen, dass Paulus heute ähnlich argumentieren würde. Ob wir uns impfen lassen oder nicht hat nichts damit zu tun, wie wir vor Gott dastehen. Viel wichtiger ist es, dass wir auf einander Acht geben und in Liebe leben.
Paulus geht in 1. Korinther 9 sogar noch einen Schritt weiter. Er, der frei ist, hat sich zum Sklaven aller gemacht (Vers 19). Den Juden wurde er ein Jude, den Schwachen ein Schwacher, alles, um möglichst viele für Christus zu gewinnen (Verse 20-22). Anders gesagt hat sich Paulus angepasst. Anstatt Bibelworte für oder gegen die Impfung zu benutzen, hätte er das Thema radikal Jesus untergeordnet.
Natürlich ist es reine Spekulation, was Paulus in unserer Situation genau getan hätte. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass ihm die Sache an sich, nämlich die Impfung, nicht die Hauptrolle spielte. Definitiv stehe ich auf solidem biblischem Fundament wenn ich sage, dass Paulus die Einheit gegenüber der Spaltung bevorzugt, uns zur Rücksicht und gegenseitigen Liebe ermahnt sowie unseren Blick wieder auf das zu richten versucht, was wirklich zählt: Jesus. Wir sind alle eins in Christus Jesus.
Liebe Brüder und Schwestern, ich weiss, dass dieses Thema viele Gefühle auslöst. Paulus würde uns sicher raten, mit unseren Emotionen zu Gott zu gehen und für die beten, die anderer Meinung sind, anstatt sie zu befeuern. Lasst uns das Liebesgebot vor Augen halten. Es geht nur um Jesus.
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7 replies on “Paulus’ Meinung zur Impfung”
The focus is about Christ. We shouldn’t accept division but unity.
Whether we take the vaccine or not, is a personal choice, and it does not give others permission to attack out of fear.
We have to commit our egos, pride, and selfishness lay it at the Lords feet. Stand firm in our faith. Stop forcing and manipulating others. God has the final say.
Amen
jawol so ist es ob geimpft oder nicht
jesus christus soll und bleibt das zentrum
danke für diesen blog👍🏻😃🕊🙂
liebe grüsse
sandy
Hey sister,
I refuse to follow the vax’d, non-vax’d issue-it’s nonsense!
The devil distracts, divides & destroys.
I pray the hearts of many would surrender to the TRUTH…the gospel. 🙏🏽
Thank you for your sharing.
Hallo Madeleine
vielleicht sollten sich Christen die Frage stellen,
wie ihr Verhalten sich auf Gottes Namen auswirkt.
vielleicht sollten wir andere weniger richten
und mehr Mitgefühl zeigen.
vielleicht sollten wir uns Gedanken machen,
wie wir die freie Gabe der Liebe fördern können,
statt dem anderen zu unterwerfen oder aufzudrängen.
So würden wir das Leid nicht mehren, sondern mindern,
insbesondere auch untereinander.
Very beautifully written Madeline! And I think that is how Paul would have responded-vaccinated or not-vaccinated, we are all one in Christ🙏🏾🙏🏾 Thank you for this reminder.
Danke für diese Gedanken und Hinweise,
spricht weder für oder gegen die Impfung, sondern PRO Jesus und die Liebe, für die wir aufgefordert sind mit dem wichtigsten Gebot 🙏🙂
Beautiful commentary. Yes, it’s about Jesus and letting His love flow through us to others. I think love means respecting others even though we may not agree with them. We so need to show compassion, especially if we are followers of the Lord Jesus. Thank you so much for sharing this! As a Christian and a highly sensitive person, it is so distressing to see the war that has erupted over this. I pray God will bind us more closely to Himelf and to one another!