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Weshalb ich keine Nachrichten schaue

Die Nachrichten berichten von den neusten Entwicklungen über den Krieg und die aktuelle politische Lage. Naturkatastrophen und andere Arten von Leid und Elend auf der ganzen Welt erscheinen auf unseren Bildschirmen. Die Schlagzeilen schreien nach unserer Aufmerksamkeit und stellen angsteinflössende Zustände dar.

Vor ungefähr acht Jahren hörte ich auf, mich täglich mit den Nachrichten auseinanderzusetzen. Ich lese mich sporadisch ungefähr alle zwei Wochen in diverse weltweite Entwicklungen ein, die mich persönlich interessieren. Dabei ist meine Zeit, die ich dafür aufwende, gering und die daraus hervorgerufenen Emotionen gebe ich danach im Gebet an Gott ab. 

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass fast nur schlechte Nachrichten ausgestrahlt werden? Naturkatastrophen, Kriege, Gewalttaten etc. Die Medien sind darauf ausgerichtet, Schlagzeilen zu verbreiten, die von möglichst vielen Leuten gelesen werden, um einen entsprechenden Umsatz zu erzielen. Das, was die Nachrichten zeigen, ist kein angemessenes Abbild unserer Welt. Es ist gefiltert, eine verzerrtes Darstellung der Realität, indem nur das gezeigt wird, was möglichst viele Zuschauer, also Geld, einbringt. Und schlechte Nachrichten verkaufen sich nun mal besser.

Weshalb sollten wir jede Katastrophe, die sich irgendwo in der Welt ereignet, sofort mitbekommen, während die guten Ereignisse meistens nicht an die Öffentlichkeit dringen?

Die Bibel erinnert uns in Sprüche 4,23 daran, unser Herz zu bewahren:

Vor allem aber behüte dein Herz, denn dein Herz beeinflusst dein ganzes Leben.

Im Hebräischen bezeichnet der Begriff “Herz” das Innenleben eines Menschen. Es umfasst unsere Gedanken, Verstand, Vernunft, Wünsche, Gefühle und Motive. Die Bibel bezeugt, dass unsere innere Ausrichtung unser Handeln und damit unsere Lebensgestaltung bestimmt.

Sind wir von Angst erfüllt, verspüren wir einen innerlich Druck und handeln unseren Sorgen entsprechend. 

Sind wir voller Hoffnung, wirkt sich das in einer inneren Ruhe und einem entsprechenden Lebensstil voller Frieden und Zuversicht aus.

Es gibt nur eine Nachricht, die ich täglich lese und das ist die gute Botschaft, die Bibel.

Dabei geht es mir nicht darum, mich abzuschotten oder in einer Gleichgültigkeit zu verweilen, sondern darum, mich auf das Wichtige auszurichten: Wie kann ich das Reich Gottes hier und jetzt, wo ich gerade bin, bauen?Ich bete für die Regierung, die Menschen und die aktuellen Entwicklungen, lasse mich davon aber nicht einnehmen. Was dient es meinem Umfeld, wenn ich von den Nachrichten abgelenkt bin, wütend aufgrund von Missständen oder in Angst versinke und damit nicht fokussiert am Reich Gottes baue? 

Ich verstehe, dass einige Menschen aus beruflichen Gründen aktuelle Entwicklungen eingehend verfolgen müssen. Dennoch vermute ich, dass die Mehrheit meiner LeserInnen die Nachrichten aus Gewohnheit schaut oder einem gesellschaftlichen Druck, immer informiert sein zu müssen, nachgibt.

Aber was wäre denn, wenn man nicht mehr darüber Bescheid weiss, was in der Welt so läuft? Aufgeschlagene Zeitungen in der Strassenbahn, Diskussionen in den sozialen Medien, Gespräche am Arbeitsplatz und bedrückte Gesichter im Umfeld sind Information genug. Nach meiner eigenen Erfahrung bekommt man die wichtigen Ereignisse mit, weil die Menschen darüber reden. 

Überraschenderweise verbringen viele ChristInnen mehr Zeit in den weltlichen Nachrichten als in der guten Botschaft. Wie kann man auf diese Art und Weise fest in Gott stehen, erfüllt sein und im Vertrauen auf ihn leben? Wie könnte man so erwarten, ein erfülltes Leben zu führen? Man wird voll von dem, womit man sich füllt. 

Nochmals: Ich stelle mich vehement gegen ein Christentum, das versucht, sich abzuschotten und der Welt zu entfliehen. Aber ist nicht gerade die Auseinandersetzung mit der biblischen Wahrheit, was unseren Blick auf die Welt schärft und alles durch die Brille vom Evangelium deuten lässt? Sollen nicht gerade die ChristInnen mit ihrem Gottvertrauen in dieser Zeit ein Licht für die Welt sein? Jesus kam, um sein Reich zu verkünden. Wir sollen beten, dass das Reich Gottes kommt; wie im Himmel, so auf Erden (Matthäus 6,10). (Mehr über die Bedeutung vom Reich Gottes schreibe ich in folgenden Blogposts: Im Christentum geht es nicht darum, in den Himmel zu kommen und Die Denkweise im Königreich Gottes )

Aber was ist, wenn man egoistisch wird, weil man sich durch den Nachrichtenentzug dem Elend und der Armut verschliesst? Ich bin davon überzeugt, dass das nicht geschehen wird. Die meisten Menschen werden durch die Schlagzeilen ja nicht dazu bewegt, zu helfen, sondern versinken in einer lähmenden Angst und versuchen, sich selbst um jeden Preis zu schützen.

Wenn man nicht ständig durch die Nachrichten abgelenkt und beeinflusst wird, kann man sich mit einem klaren Kopf mit verschiedenen Möglichkeiten beschäftigen, Aktiv zu werden: In der lokalen Kirche mithelfen, Hilfswerke finanziell unterstützen, die Bedürftigen vor Ort helfen, regelmässige Gebetszeiten einplanen und praktische Wege finden, um in der eigenen Stadt Menschen zu dienen, wird viel Frucht bringen. 

Aber wie könntest du jemandem helfen, wenn du selbst voller Angst oder vor Sorge leer bist? Nur aus der Fülle kann man schöpfen und die Fülle kommt nur durch die Gegenwart Gottes. 

Was du sofort tun kannst, um einen grossen Teil deiner Ängste und inneren Anspannung loszuwerden: Hör auf, dich mit den Nachrichten zu befassen und lies stattdessen die gute Botschaft.

Die Bibel bezeugt, dass Jesus König ist (Matthäus 25,31-40 / 1. Timotheus 6,15). 

Gott verspricht, dass er für uns sorgt (Matthäus 6,25-34 / Philipper 4,19) und uns nie verlassen wird (Josua 1,9 / Psalm 139 / Matthäus 28,20). Er fordert uns auf, für alles zu beten (1. Thessalonicher 5,17) und uns ihm ganz hinzugeben (Lukas 9,24 / Markus 8,34). Lasst uns voll werden von der guten Botschaft und in der Wahrheit feststehen. 

Die verängstigte Welt braucht gerade jetzt ChristInnen, die in der Wahrheit fest stehen und einen Gott der Liebe und Kraft bezeugen. Lasst uns die sein, die nun hell scheinen und andere auf die Quelle unseres Friedens und unserer Fülle aufmerksam machen können. 

Im Jahre 2016 habe ich schon einen Beitrag darüber veröffentlich, weshalb ich keine Nachrichten lese. Dieser Artikel ist eine aktualisierte Version meiner Überzeugung, nach der ich schon seit einigen Jahren lebe Why I don’t read the news

Lies weitere Artikel:

Berufung finden

Der Tag an dem mir Gott begegnete

Im Christentum geht es nicht darum, in den Himmel zu kommen

Die Denkweise im Reich Gottes

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3 replies on “Weshalb ich keine Nachrichten schaue”

This is so important! We are easily consumed with the bad, secular news. It can become addictive. Thank you for the reminder to spend more– and the most– time with the Good News.

Danke für diesen Beitrag! Das trifft aktuell mein Vorhaben, mich nicht ständig von den Nachrichten in meinem Inneren beeinflussen zu lassen. Parallel dazu habe ich erst vor kurzem ähnliches gelesen und versuche, Abstand zur digitalen und auch analogen Nachrichten zu bekommen! Und stattdessen zu schauen, wo ich konkret tätig werden kann.

I’m with you!
The impact of constant negative input is actually an insidious form of trauma. Obviously we can’t avoid every breaking major story, but I for one *need* that buffer just to stay sane AND, like you point out, to be useful for encouraging others.
It helps me to remind myself that God is in control of, and already knows, everything.
Blessings in Jesus!

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