Viele Christen nehmen an, dass ihre Freunde zum Glauben finden würden, wenn Gott mehr Wunder täte. Wir denken, dass unsere Zweifel verschwinden würden, wenn Gott seine Existenz mehr unter Beweis stellen würde. Hätten wir nicht einen festeren Glauben und mehr Vertrauen, wenn wir mehr Wundertaten Gottes erleben würden? Lasst uns nachlesen, was zur Zeit Jesu geschah:
Trotz all der Wunder, durch die Jesus unter ihnen seine Macht bewiesen hatte, glaubten sie nicht an ihn. Johannes 12,37
Das ist ja unglaublich!! Diese Menschen haben Jesus persönlich getroffen und beobachtet, wie er Wunder um Wunder tat. Und dennoch glaubten viele nicht an ihn.
In Kapitel 28 schildert Matthäus Jesu Auferweckung und die Begegnung mit seinen Jüngern:
Als sie ihn sahen, beteten sie ihn an – aber einige zweifelten immer noch. Matthäus 28,17
Die Jünger standen dem auferstanden Christus, dem grössten Wunder überhaupt, gegenüber und einige zweifelten immer noch.
Scheinbar finden Menschen nicht hauptsächlich aufgrund von Wundertaten zum Glauben an Gott. Ein Wundererlebnis mag uns für einige Tage oder sogar mehrere Wochen erstaunen. Jedoch gerät so ein Ereignis schnell in den Hintergrund, wenn wir mit den Problemen des Alltags konfrontiert werden und sich unsere Herzen noch immer nach mehr sehnen.
Wunder sind einfach genial und können ein Gespräch über Gott anregen. Jedoch reichen sie meistens nicht aus, um uns tiefer in Gottes Gegenwart zu ziehen.
Eine interessante Randnotiz: Nicht seine Jünger, sondern seine Antagonisten wussten genau, wer Jesus war. Satan beschreibt ihn als den Sohn Gottes (Lukas 4,9) und die Dämonen wussten, dass er der Heilige Gottes war (Markus 1,24). Ohne Zweifel glaubten sie an die Existenz und Autorität von Gott sowie dem Messias, während wir manchmal mit dem Glauben kämpfen.
Wenn also nicht primär Wundertaten Menschen zu Gott hinziehen, was dann? Seine Liebe.
Seht, welche Liebe uns der Vater gegeben hat, dass wir Kinder Gottes heissen, und wir sind es. Darum erkennt die Welt uns nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat. 1. Johannes 3,1
Es ist eine Liebe, die die Welt nicht kennt, weil sie Gott nicht erkennt. Wenn ein Mensch entdeckt, wer Gott wirklich ist, kann er gar nicht anders, als mit ganzem Herzen an ihn zu glauben.
Wenn wir uns mehr Glauben an Gott wünschen, müssen wir ihn als den kennenlernen, der er wirklich ist und eingehend über seine Liebe nachdenken. Dasselbe gilt für Ungläubige: Wunder sind klasse und erstaunenswert, aber was sie wirklich zu Gott hinzieht, ist seine Liebe. Wenn sie erkennen, wie sehr er sie liebt und wertschätzt, möchten sie ihn nie wieder loslassen.
Wenn sie Jesu Liebe in deinen Augen erkennen können und sehen, wie dein Leben vom Heiligen Geist geleitet wird, sehen sie Gott selbst am Werk. Wenn sie deine Lebensweise beobachten, stellen sie fest, dass du etwas hast, was sie nicht haben. Sie wollen das Geheimnis hinter deiner Freude und deinem inneren Frieden wissen. Da du dich selbst akzeptiert weisst, erahnen sie, dass Gottes Liebe dich von innen heraus antreibt und alles beeinflusst, was du tust.
Das Problem ist, dass wir oftmals denken, dass wir Gott kennen. Wenn wir genauer untersuchen, was wir über Gott in unserem Alltag denken, erkennen wir, dass sich seine Liebe noch nicht vollumfänglich in unserem Leben verwirklicht hat. Wir sagen zwar, dass wir glauben, dass Gott uns liebt, jedoch offenbaren unser Denken und unser Lebensstil meistens ein ganz anderes Dogma. Deshalb betet Paulus für die Epheser, dass sie fest in seiner Liebe verwurzelt sind;
So könnt ihr mit allen Gläubigen ihr ganzes Ausmaß erfassen, die Breite, Länge, Höhe und Tiefe. Und ihr könnt auch die Liebe erkennen, die Christus zu uns hat; eine Liebe, die größer ist, als ihr je begreifen werdet. Dadurch wird euch der Reichtum Gottes immer mehr erfüllen. Epheser 3,18-19
Was wir wirklich brauchen, ist eine tiefe Offenbarung der Liebe Gottes und nicht eine Theorie von dem, wovon wir denken, wie die Liebe Gottes aussehen sollte. Lasst uns unsere Herzen öffnen, um ihn, die reinste Form der Liebe, besser kennenzulernen als den, der er wirklich ist. Dann wird ein unerschütterlicher Glaube das Resultat dieser tiefen Suche nach Gott sein.
Nicht primär das, was Gott für uns tut, stärkt unseren Glauben an ihn, sondern er selbst ist die Substanz unseres Glaubens. Gott selbst ist die stärkste und tiefste Liebe, die Menschen zu sich hinzieht wie nichts anders.
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6 replies on “Weshalb Menschen trotz Gottes Wundertaten nicht glauben”
This was a great article!
Thank you 😊💕
Encouraging article ❤️🙏
Thank you 😊
Liebe Madeleine
Ich bin erst kürzlich auf deinen Blog gestossen und wurde schon mehrfach ermutigt & zum Nachdenken angeregt.
Herzlichen Dank für deine Texte mit so viel Tiefgang und Substanz!
Möge Jesus Christus dich reich segnen und viele Menschen durch deine wertvolle Arbeit erreicht werden!
Liebe Grüsse aus der Schweiz 🙂
Hi Andrea. Vielen Dank für deine Worte! Das freut mich sehr 🥰