Die Welt sagt dir, dass du an dich selbst glauben sollst. Aber eigentlich sollst du glauben, dass Gott an dich glaubt. Lies, was Gott vor der Übernahme des verheißenen Landes zu Josua gesagt hat:
»Ich sage dir: Sei stark und mutig! Hab keine Angst und verzweifle nicht. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst.« Josua 1,9
Wie musste sich Josua wohl gefühlt haben, als Gott diese bedeutungsvollen Worte über ihn aussprach? Josua hatte schon miterlebt, wie Gott die Israeliten durch das geteilte Meer und die Wüste geführt hatte. Er wusste: Mit Gott ist alles möglich. Und dieser Gott, mit dem alles möglich ist, befähigt ihn dazu, das verheißene Land einzunehmen.
Gott traut uns etwas zu. So wie er Josua dazu beauftragt hat, die Israeliten anzuführen, gibt er uns auch heute noch Aufgaben. Er ruft uns dazu auf, sein Wort zu verkünden und seinen Namen in der Welt groß zu machen. Gott beruft uns dazu, für andere Menschen da zu sein, von ihm zu erzählen, seine Gemeinde zu bauen, Eltern zu sein oder Berufe auszuüben. Gott ermächtigt und befähigt uns. Das bedeutet nicht, dass wir alles perfekt ausführen können, sondern, dass wir Begabungen erhalten haben, die wir weiterentwickeln dürfen.
Das ist auch das Geheimnis jedes gesunden Selbstvertrauens: Zu wissen, dass wir fähig sind. Und wie könnten wir wirklich glauben, dass wir zu etwas fähig sind, wenn uns nicht der Schöpfer selbst befähigt?
Josua wusste nicht nur, dass er fähig war, sondern kannte auch den, der ihn befähigte. Er hatte erlebt, wie Gott die Ägypter mit Plagen gestraft und Israel befreit hatte. Unter der Führung von Mose hatte Josua gesehen, wie Gott das Meer geteilt und das Volk Israel vor den Ägyptern gerettet hatte. Der damals noch junge Josua hatte beobachtet, wie Gott sich hinter sein Volk stellte und Mose führte und befähigte, seinen Willen auszuführen. Er wusste, was Gott alles tun kann und was es heißt, wenn sich der allmächtige Gott hinter ihn stellt.
Gleich nachdem Josua die ermutigenden Worte von Gott empfangen hatte, gab er Anweisungen und bereitete die Überquerung des Jordans vor:
Daraufhin befahl Josua den Anführern Israels: »Geht durch das Lager und fordert die Leute auf, Proviant vorzubereiten, denn in drei Tagen werdet ihr den Jordan überqueren, um das Land, das der Herr, euer Gott, euch gibt, in Besitz zu nehmen.«
Josua 1,10-11
Zu wissen, dass Gott mit uns ist und uns befähigt, setzt Kräfte frei, um zu handeln. Diese Zusicherung kann uns aus einer Ohnmacht herausholen und lässt uns aktiv unseren Glauben ausleben.
Josua wusste, dass er mit seinen Fähigkeiten und mit Gottes Hilfe alles bewältigen könnte, wozu Gott ihn berufen würde. Er wusste um seine Fähigkeiten und seine konkrete Aufgabe in der Eroberung des Landes, nämlich der Führung des Volkes. Er wusste aber auch, dass nur Gott den Weg weisen und das Land in ihre Hände geben könnte (Josua 6,2). Josua musste keine Angst haben und nicht verzweifeln, weil Gott mit ihm war. Der einzig wahre Gott würde einen Weg bahnen und er selbst würde das Land in die Hände der Israeliten geben. Mit all seinen Möglichkeiten und seiner großen Gnade steht er auch uns zur Seite.
Auch Gideon hat erlebt, wie Gott sich kraftvoll hinter ihn gestellt hat. Als die Midianiter das Volk der Israeliten unterdrückte, wandte sich Gideon klagend an Gott. Wieder sandte Gott einen Menschen aus, um seinen Willen durchzuführen:
Der Herr wandte sich ihm zu und sagte: „Gehe in der Stärke, die du hast,
und rette Israel aus der Hand der Midianiter. Sende ich dich nicht?“ Richter 6,14
Gideon war über Gottes Antwort sichtlich überrascht. Er fragte sich, wie er, der aus dem schwächsten Stamm kam und der Geringste seiner Familie war, ein ganzes Volk retten sollte. Gott aber sprach ihm zu, dass er mit ihm sein würde. Alles, was wir manchmal brauchen, ist die Zusicherung, dass Gott hinter uns steht und dass er mit uns ist. Denn mit Gott können wir alles tun, wozu er uns beruft.
Genauso berief und befähigte Gott weitere biblische Personen wie Mose, Joseph, David, Esther und viele mehr.
Gott glaubte an Gideon, Josua und viele weitere Personen aus der Bibel. So glaubt er heute auch an uns und traut uns zu, unser Leben zu meistern und seinen Willen auszuführen. Gott hat eine wunderbare Berufung für jeden einzelnen Menschen. Wir sind ein wichtiger Teil in Gottes Reich und sind dazu befähigt, unsere Berufung auszuüben.
Der wahre Vertrauenspunkt ist dieser: Glaubst du wirklich, dass Gott an dich glaubt? Vertraust du, dass Gott hinter dir steht und dass seine Gnade ausreicht? Glaubst du, dass er dich mit allem befähigt hat, was du brauchst, um dein Leben zu meistern? Vertraust du darauf, dass dein Schöpfer dich gut genug geschaffen hat?
Gebet:
Vater, danke, dass du mich berufst und befähigst. Danke, dass du hinter mir stehst und für mich bist. Hilf mir, dir wirklich zu vertrauen, dass du mich gut genug geschaffen hast. Du hast mich befähigt und hilfst mir bei jedem Schritt. Danke, dass du mich nicht im Stich lässt, sondern immer bei mir bist und an mich glaubst. In Jesu Namen, Amen.
Frage zum Nachdenken:
Hast du manchmal Mühe zu vertrauen, dass Gott dich befähigt hat?
Falls ja, was hindert dich daran?
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1 reply on “Wen Gott beruft, befähigt er auch”
Danke für diese Nachricht, diesen Blogpost, in meiner schwrrsten Stunde, in der ich verzweifelt bin, weil ich vielleicht den Mann den ich liebe und der mich liebt, verliere. Ich vertraue auf Gott, das er mich leitet, beschützt und ihn zurück zu mir führt. Voll Vertrauen übergebe ich die Situation dir lieber Gott.