Vom Umgang mit enttäuschten Hoffnungen

Kürzlich erlebte ich eine Enttäuschung. Ich malte mir aus, wie etwas Bestimmtes eintreffen würde und hoffte, dass Gott diese Sache für mich vorgesehen hatte.

Leider gehören Enttäuschungen zum Leben. Ich kann mir gut vorstellen, dass auch du enttäuschte Hoffnungen in Bezug auf eine Beziehung, Freundschaft, einen Job oder was auch immer erlebt hast. Es tut weh und kostet viel Kraft, sich danach wieder aufzuraffen und erneut zu glauben.

Meine Hoffnungen wurden enttäuscht und ich fühlte mich verletzt. Es schien so, als ob Gott mir Gutes vorenthielt und nicht wollte, dass ich mich freuen konnte. (Was natürlich eine Lüge ist.)

Mit meinen Gedanken und Gefühlen ging ich zu Gott. Ich bat ihn darum, dass er diese Situation zum Guten wenden würde. Ich betete, dass er mein Herz dadurch verändern würde, um mich durch diesen Prozess ihm ähnlicher zu machen. Ich wollte, dass Gott diese Situation irgendwie nutzen kann, damit sie zu seiner Herrlichkeit dienen würde.

Nach und nach bemerkte ich, wie Gott mein Herz veränderte und ich eine neue Sicht auf meine enttäuschte Hoffnung bekam. Hier sind ein paar Erkenntnisse aus diesem Prozess:

1.Was Gott für mich hat, kann mir niemand wegnehmen. Wenn es Gottes Wille für mich gewesen wäre, hätte er diese Sache in mein Leben gebracht. Da dies nicht eintraf, entspricht es nicht seinem Weg für mich oder es ist noch nicht an der Zeit. Schlussendlich geht es um Gottes Willen und um das, was er tun möchte. Auf jeden Fall kann ich mich darauf stützen, dass seine Absichten für mein Leben gut sind. Über Gottes gute Absichten für unser Leben habe ich sogar einen Blogpost geschrieben. Lies ihn HIER

Denn ich, ich kenne die Gedanken, die ich über euch denke, Spruch des HERRN, Gedanken des Friedens und nicht zum Unheil, um euch eine Zukunft zu geben und Hoffnung. Jeremia 29,11

2.Reinigung des Herzens. Während diesem inneren Prozess wurde mir bewusst, dass ich mich viel zu sehr an das klammerte, was ich mir wünschte. Ich musste (mal wieder von Neuem) lernen, meinen Wunsch nicht über Gott zu stellen, sondern ihm alles unterzuordnen. Ich betete darum, dass Gott diese Situation brauchen würde, um mein Herz zu reinigen und neu auf ihn auszurichten. 

Fügt euch nicht ins Schema dieser Welt, sondern verwandelt euch durch die Erneuerung eures Sinnes, dass ihr zu prüfen vermögt, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene. Römer 12,2

3.Fokus auf die Ewigkeit. Wir wissen, dass unsere Zeit hier auf Erden begrenzt ist. Dennoch verlieren wir uns im Alltag in Kleinigkeiten und in Belanglosem im Hinblick auf die Ewigkeit. Wie kurz unserer Leben doch ist im Vergleich zu dem, was noch kommen wird. 

Ich bin nämlich überzeugt, dass die Leiden der gegenwärtigen Zeit nichts bedeuten im Vergleich zur Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll. Römer 8,18

4.Dankbarkeit für das, was ich habe. Wenn wir uns etwas sehnlichst wünschen, vergessen wir oftmals auf das zu schauen, was wir haben. Ich führte mir all die guten Dinge in meinem Leben vor Augen. Ich dachte an den Segen, den ich schon empfangen durfte und was Gott schon alles in meinem Leben getan hat.

Herr, ich will dir von ganzem Herzen danken und von deinen Wundern erzählen. Psalm 9,2 

5.Zeugnisse zu erzählen ist ermutigend, aber enttäuschte Hoffnungen können auch bestärkend sein. Viele Menschen fühlen sich nicht allein in ihren Schwierigkeiten, wenn sie erfahren, dass wir alle Enttäuschungen erleben. Diese Situation ist eine Gelegenheit, anderen mitzuteilen, dass auch bei uns nicht alles rund läuft, damit sie getröstet werden.

Deshalb: Redet einander zu und richtet euch gegenseitig auf, wie ihr es ja tut. 1. Thessalonicher 5,11

Aufgrund von diesen Erkenntnissen erkannte ich, dass ich nur gewinnen kann. Ich hätte mich gefreut, wenn Gott das erhoffte Ereignis hätte eintreten lassen. Aber da es nicht geschah, habe ich vieles gewonnen: Mein Herz wurde neu auf das ausgerichtet, was wirklich wichtig ist. Ich fokussiere mich nun erneut auf die Ewigkeit, bin dankbar für das, was ich habe, darf gute Gespräche mit Freunden führen und ich werde Jesus ein stückweit ähnlicher. 

Die schönste Erkenntnis von allen ist die: Mit Jesus kann ich nur gewinnen. Ich hätte mich an der erhofften Sache gefreut, was ein Gewinn gewesen wäre. Da sich meine Hoffnung aber nicht erfüllt hat, richtete ich mich mehr und mehr auf Jesus aus, das grösste Geschenk von allen.

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