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In Gott geborgen 

Manchmal wünsche ich mir die Geborgenheit meines Elternhauses zurück. Kind sein, wohl behütet unter dem Schutz und der Sicherheit, die mir meine Eltern boten. Ich denke zurück an das Haus, in dem ich aufwuchs wie es ein sicherer Hafen für mich war. Wenn es in der Schule oder mit den anderen Kindern Ärger gab, konnte ich mich einfach nach Hause flüchten. Dort durfte ich mich aussprechen und wurde in den Arm genommen. Ich erinnere mich an das tiefe Gefühl der Geborgenheit, wenn ich an diesen Ort der Zuflucht denke. 

In der Bibel wird Gott an vielen Stellen als ein Ort der Zuflucht bezeichnet. Er ist ein fester Fels und ein Ort des Schutzes. 

Wer im Schutz des Höchsten lebt, der findet Ruhe im Schatten des Allmächtigen. Der spricht zu dem Herrn: Du bist meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, dem ich vertraue. Psalm 91,1-2

Herr, bei dir suche ich Zuflucht; lass mich nicht zugrunde gehen. Errette mich und befreie mich von meinen Feinden, denn du bist gerecht. Erhöre mein Gebet und hilf mir! Sei mir wie ein schützender Fels, zu dem ich immer fliehen kann, denn du hast zugesagt, mir zu helfen. Du bist mein Fels und meine Burg. Psalm 71,1-3

Wenn ich diese Verse lese, spüre ich die Geborgenheit, die ich aus meinem Elternhaus kannte. Das Gefühl von einfach heimkommen, sein dürfen und loslassen. Was für ein Geschenk! In diesem Blogpost möchte ich diesen Aspekt von Gott als Zufluchtsort weiter ausführen in der Hoffnung, dass du in deinem himmlischen Vater einen sicheren Hafen findest, zu dem du zu jeder Zeit fliehen kannst. Zudem möchte ich Gott als Elternteil hervorheben und ein paar Gedanken in Reflexion über meiner eigenen Kindheit einbringen. 

Als ich Konflikte mit anderen Kindern erlebte, fand ich zu Haus Trost, Ermutigung und Weisheit. Wenn es Ärger in der Schule gab, konnte ich diesem freien Lauf lassen und mit meinen Eltern darüber sprechen. Wenn Prüfungen oder Vorträge bevorstanden, stärkten sie mir den Rücken und übten mit mir. Sie ermutigten und bestätigten mich. Als ich dann zur Schule ging, wusste ich, dass meine Eltern in Gedanken bei mir waren und mitfieberten. In den herausfordernden Momenten meiner Kindheit, waren sie mir ein Ort der Zuflucht und halfen mir. 

Jedoch nahmen sie mir die Schwierigkeiten nicht ab. Sie kamen nicht mit in die Schule, um meine Prüfungen zu schreiben, weil sie wussten, dass ich das selbst lernen musste. Ähnlich nimmt Gott uns unsere Hindernisse oft nicht weg, sondern er hilft uns, sie zu bewältigen. In seiner Gegenwart rüstet er uns dafür aus und stärkt uns. Er möchte, dass wir wachsen und zur vollen Reife gelangen (Jakobus 1,2-4).

Es ist wichtig, dass wir uns Zeit nehmen und mit Gott über das sprechen, was gerade in unserem Leben abläuft. Wenn wir ihm uns öffnen, bin ich überzeugt davon, dass er uns in unseren tiefsten Wünschen und in schweren Momenten begegnet. Wenn wir Gott einladen, kann sein Licht in unsere Herzen scheinen und Heilung sowie Veränderung kann geschehen. Wir erfahren Ermutigung, Trost, neue Hoffnung und die Kraft Gottes. 

Der Herr ist mein Fels, meine Burg und mein Retter; mein Gott ist meine Zuflucht, bei dem ich Schutz suche. Er ist mein Schild, die Stärke meines Heils und meine Festung! Psalm 18,3

Ich bin nicht in der Kirche aufgewachsen und doch erkenne ich heute rückblickend, wie stark Gott in meiner Kindheit präsent war und welch grosse Liebe und Rückhalt ich erfahren durfte. Ich bin überzeugt, dass die Mehrheit meiner LeserInnen zustimmen würden, dass ich wundervolle Eltern und eine gute Kindheit hatte. 

Gott wird in der Bibel wiederholt als unser Vater bezeichnet (Römer 8,15 / Philipper 4,20 / Johannes 1,12 etc.). Und er ist noch weitaus besser, als es irdische Eltern je sein könnten. Als Kind war ich nicht immer mit den Meinungen meiner Eltern einverstanden. Ich stimmte mit manchen Entscheidungen nicht überein: 

„Weshalb darf ich nicht jeden Tag eine Tafel Schokolade essen?“ 

„Weshalb bekomme ich kein Pferd? Ich möchte eines!“  

„Die anderen dürfen viel mehr TV schauen. Das ist sooo unfair!“ 

„Ich möchte heute nicht zur Schule gehen.“ 

Ich glaube, manche unserer Gebete und Fragen hören sich in Gottes Ohren so an, wie meine Aussagen als kleines Kind meinen Eltern gegenüber. Ein Kind versteht die grösseren Zusammenhänge nicht. Mir war nicht bewusst, dass zu viel Schokolade meiner Gesundheit schaden würde. Sie kauften mir nicht alles, was ich mir wünschte, sondern lehrten mich zu warten und dass wir in unserer heutigen Konsumgesellschaft gesunde Grenzen setzen müssen. Wenn meine Eltern auf mein jahrelanges Betteln um ein eigenes Pferd eingegangen wären, hätte ich es wenige Zeit später aufgrund von wechselnden Interessen und Umständen wieder weggeben müssen. Wie dankbar ich heute bin, dass sie damals öfters nein gesagt hatten!

So vieles in unserem Leben als Kinder Gottes können wir nicht nachvollziehen. Zu vieles verstehen wir nicht. Mit diesem Bild meines Elternhauses möchte ich aufzeigen, dass Gott ein Zufluchtsort für dich sein möchte und gleichzeitig ein Vater ist, der den Weitblick hat, der dir fehlt. Ein Kind kann einfach nicht die Zusammenhänge erkennen, die Erwachsene sehen. Und ich glaube, dass es sich so ähnlich mit Gott verhält. 

»Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken«, sagt der Herr, »und meine Wege sind nicht eure Wege. Denn so viel der Himmel höher ist als die Erde, so viel höher stehen meine Wege über euren Wegen und meine Gedanken über euren Gedanken.« Jesaja 55,8-9

In seinen liebenden Armen darfst du dich gebogen fühlen. Du darfst ganz ehrlich sein. Deine Wut, Trauer, Zweifel und Anklagen haben Platz in Gottes Gegenwart. Ich möchte, dass du weisst, dass Gott dich liebt. Wenn er eine Tür schliesst oder gar nicht erst öffnet, heisst das nicht, dass er es nicht gut mit dir meint. Er ist der Schöpfer von allem. Er ist endlos und steht ausserhalb von Raum und Zeit. Gott hat den Weitblick, der uns fehlt. Finde Ruhe im Wissen, dass er dich liebt und aus allem Schlechten, was in deinem Leben geschieht, etwas Gutes entstehen lassen kann (Römer 8,28).

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7 replies on “In Gott geborgen ”

Hoi, guter anschaulicher Text!
Du warst aber auch ein sehr verständnisvolles, einfühlsames, tolles und fleissiges Mädchen! Du hast es deinen Eltern einfach gemacht. Wir lieben dich sehr😘

Liebe Madeleine,
genau mit dieser Sehnsucht bin ich heute aufgewacht. Das tat weh, auch als Erwachsene will man manchmal Schutz. Ich fühlte mich voller Angst, wehrlos und verfolgt. Jetzt bin ich wieder geborgen, denn Gott lässt mich nicht im Stich, ich spüre seine Liebe und Hilfe. Danke für deine Worte, die das so klar machen. Sei gesegnet. 🤍Barbara

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