Die Liebe ist unsere Bestimmung

Sind wir ChristenInnen als die bekannt, die ihre Mitmenschen lieben? Wenn ich heute eine Umfrage auf der Strasse starten würde, wäre die Antwort ein klares NEIN. Leider werden wir oft als verurteilend, kritisch und unaufrichtig eingeschätzt. 

Eure Liebe zueinander wird der Welt zeigen, dass ihr meine Jünger seid. Johannes 13,35

Die Bibel bezeugt unmissverständlich: Es geht um die Liebe. Paulus schreibt sogar, dass wir NICHTS sind ohne die Liebe.

Und wenn ich die Gabe prophetischer Rede habe und alle Geheimnisse kenne und alle Erkenntnis besitze und wenn ich allen Glauben habe, Berge zu versetzen, aber keine Liebe habe, so bin ich nichts. 1. Korinther 13,2

Einige von uns verlieren sich im Bibelstudium, im Auswendiglernen von Versen und in theologischen Debatten. Die intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Wort Gottes kann zum Hauptanliegen werden, wobei der Kern, worauf alle geistliche Bildung zielt, vernachlässigt wird – die Liebe.

Als Christinnen und Christen sollten wir uns als diejenigen zu erkennen geben, die einander lieben und unseren Mitmenschen mit ehrlicher Freundlichkeit sowie echtem Mitgefühl begegnen. Das ist leichter gesagt als getan, denn andere Menschen zu lieben ist eine echte Herausforderung.

Wir würden gerne tun, was das Wort sagt, und die Menschen von ganzem Herzen lieben, aber meistens gelingt uns das nicht. In Wirklichkeit sind wir alle auf einem Weg, wobei wir lernen, echte Liebe zu leben. 

Wenn die Liebe das Herzstück des Kreuzes ist, das Herzstück der Botschaft des Evangeliums, warum fällt es uns dann so schwer, sie zu leben? 

Damit wir Menschen lieben können, müssen wir den Vater und seine Liebe zu uns kennen. Damit fängt alles an. Er hat seinen Sohn geschickt und er ist für dich gestorben. Du hast diese Botschaft wahrscheinlich schon tausendmal gehört. Aber trotzdem müssen wir darüber nachdenken, sie erneut in unser Herz sinken lassen, tief genug um Wurzeln zu schlagen, damit sie wachsen kann, bis sie jeden Ecken unseres Inneren einnimmt. 

Gott jedoch zeigt seine Liebe zu uns gerade dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. Römer 5,8

Wirklich großzügig, mitfühlend, freundlich, geduldig sowie treu zu sein, zu vergeben und loszulassen sind die Früchte der Liebe, die in Gott verwurzelt sind. Alles beginnt mit der Liebe Gottes zu uns.

Wenn das Fundament, die Liebe Gottes zu uns, in unseren Herzen steht, können wir von Jesus als unseren Lehrer und Retter lernen. Indem wir ihn beobachten und ihn nachahmen (Epheser 5), lernen wir, zu lieben. 

Wir können andere nur in dem Umfang lieben, wie wir von seiner Liebe zu uns erfasst sind. Wenn wir im Glauben wachsen und in Gottes grosser Liebe verweilen, merken wir, dass wir nicht bis zum Ende gehen können. Wir sind immer auf dem Weg, in der Liebe zu reifen. 

Es ist und bleibt ein Prozess. N.T. Wright bringt es auf den Punkt, indem er sagt:  

Liebe ist keine Pflicht, sie ist unsere Bestimmung. Die Liebe ist das, was uns in die Zukunft weist, und wir sollen in der Gegenwart ein Teil von ihr sein. Es ist wie das Erlernen einer Sprache, die die Menschen in dem Land sprechen, in dem wir zu Hause sind. – N.T. Wright

Anstatt die Liebe als eine Pflicht zu sehen, die wir als Christen erfüllen müssen, sollten wir sie als unsere Bestimmung betrachten. Sie ist der Weg, auf dem wir unterwegs sind. Wir lernen zu lieben, indem wir in Gottes Wort bleiben und seine Lehre in unserem Alltag umsetzen. 

Lasst uns für eine tiefere Offenbarung von Gottes Liebe beten und um Hilfe, andere Menschen lieben zu können. In der Liebe zu leben ist unsere endgültige Bestimmung. 

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