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Auf Gott vertrauen

“Vertraue auf Gott.”, rufen sie. “Lass Gott machen.“, sagen sie. “Lass Gott ans Steuer und lehne dich zurück.”, predigen sie. 

Auf Gott vertrauen bedeutet sich zurücklehnen? Von wegen. 

Vertrauen ist nicht einfach – es ist harte Arbeit! 

Der Wind weht und die Wellen toben. Bis zu diesem Zeitpunkt ist es Petrus gar nicht aufgefallen, hatte er doch seinen Blick fest auf Jesus gerichtet. Noch immer sass ihm der Schock im Nacken, als er vor wenigen Minuten dachte, dass ihm ein Gespenst auf dem Wasser entgegenkam. Aber nein, es war der Messias, der wieder einmal mehr bewies, dass er wirklich der Sohn Gottes war. Abgelenkt vom Lärm des Sturms verlor er für einen Moment den Kontakt zu seiner Hilfe, seinem Lehrer, seinem Retter. Tobte währenddessen in Petrus nicht ein Kampf, am Vertrauen festzuhalten, dass das Wasser unter seinen Füssen ihn wirklich tragen würde? Und hätte er ihn nicht fast verloren, wäre Jesus nicht da gewesen, um für ihn zu kämpfen? (Matthäus 14,22-33) 

Ich erinnere mich zurück an meine Fahrstunden vor über zehn Jahren. Neben mir sass meine Fahrlehrerin mit ihrer dicken Brille und dem freundlichen Lächeln. Wir fuhren auf der Hauptstrasse auf die grün leuchtende Ampel zu, die bald aber auf orange wechselte. „Joa… das reicht noch“, dachte ich und blieb auf dem Gas. Plötzlich ging ein Ruck durch meinen Körper, wobei nur meine Gurte verhinderte, dass ich mit dem Kopf auf das Lenkrad knallte.

Das Auto kam mit einem Vollstopp vor dem nun knapp auf rot wechselnden Licht zu stehen. Ich kam zwar mit der vollen Anzahl erlaubten Fehlerpunkte knapp durch die Theorieprüfung, aber farbenblind bin ich nicht. „Es war zu knapp. Bremse bei orange, wenn du noch kannst.“, meinte meine Fahrlehrerin ruhig lächelnd. Es war ein Lehrmoment, eine Warnung für zukünftige Wege, die Ampeln und Stoppstrassen mit sich brachten. Dazu ist die Fahrlehrerin auch da: Um mich in den Strassenverkehr einzuführen und wenn nötig von ihrem Beifahrersitz aus, der mit einem zweiten Pedal ausgestattet ist, einzugreifen.

Es wird oft gepredigt, dass wir Gott das Lenkrad unseres Lebens überlassen sollen. Aber um ehrlich zu sein, kommt es mir öfters so vor, als ob ich als Fahrschülerin vor dem Lenkrad sitze und Gott als Fahrlehrer daneben manchmal einen Vollstopp reisst, mir sanft ins Lenkrad greift oder mich mit leisen Hinweisen auffordert, abzubiegen oder umzukehren. Das schöne an den Fahrstunden ist, dass man nicht auf sich alleine gestellt ist, sondern in jedem Moment auf die weise Hilfe der Fahrlehrerperson zurückgreifen kann. Auch wenn man manchmal unsanft korrigiert wird…

Das Leben mit Gott ist eine Zusammenarbeit zwischen uns und ihm. Es liegt an uns, mit dem Wissen um die verschiedenen Hinweisschilder im Kopf, seinem Wort, auf den Strassen des Lebens zu fahren. Es erfordert Mut und Vertrauen, daran festzuhalten, dass Gott wirklich direkt neben uns sitzt, die ultimative Kontrolle hat, uns führt und wenn nötig ins Lenkrad greift oder auf die Bremse drückt. 

Wenn man auf eine bestimmte Sache wartet, wie z. B. eine Beziehung, einen Job oder eine andere Möglichkeit, ist Vertrauen nicht immer einfach. Bei jeder neuen Situation fragt man sich nämlich: 

„Ist DAS jetzt meine offene Tür?“
„Ist es DIESE Möglichkeit?“
„Ist nun ein Schritt von mir erforderlich?“ 

Es ist nicht einfach, wiederholt zu unterscheiden, loszulassen und weiterhin auf Gott zu vertrauen. 

Bei jeder neuen Schwierigkeit gilt es, sich erneut an Gott zu wenden im Vertrauen, dass er auch diesmal wieder helfen wird. Und wenn es anders kommt als erwartet, gilt es weiterhin daran festzuhalten, dass Gott gut ist.

Sich bei jeder neuen Herausforderung im Leben auf Gott zu stützen oder sich nach enttäuschten Hoffnungen aufzuraffen und erneut zu vertrauen, erfordert Mut und Durchhaltevermögen. Es tobt ein ständiger Kampf in unseren Gedanken, das Vertrauen auf Gott an die erste Stelle zu setzen und uns nicht von Sorgen oder Ängsten einnehmen zu lassen. 

Vertrauen hat wenig damit zu tun, sich zurückzulehnen, sondern sich täglich ins Auto zu setzen und mit Gott zusammen die Fahrt des Lebens in Angriff zu nehmen. Dabei kann die Sonne blenden, man verfährt sich oder ein Sturm tobt, wobei man sein Fahrverhalten anpassen muss. Es erfordert ein konstantes Abwägen von Situationen. Wir müssen uns dazu entscheiden, im Glauben daran festzuhalten, dass Gott mit uns ist und in uns sowie in unseren Umständen und in unserem Umfeld wirkt. 

Wir brauchen Weisheit, um zu erkennen, wann wir uns hinauswagen sollen, ob wir unser Tempo beschleunigen oder doch noch einen Moment in einer Seitenstrasse abwarten sollen. Vertrauen hat wenig mit Passivität zu tun, sondern erfordert aktives Denken, Handeln, Navigieren und Beten. 

Obwohl der Fahrlehrer neben uns sitzt, müssen wir dennoch den Zündschlüssel drehen und uns ins Getümmel des Strassenverkehrs begeben. Nie alleine, sondern immer im engen Beisein von unserem sanftmütigen Beifahrer, der der Regler des gesamten Strassenverkehrs ist. 

Petrus erlebte es:

Als sie schließlich zurück ins Boot stiegen, legte sich der Wind. Da beteten ihn die Jünger an. »Du bist wirklich der Sohn Gottes!«, riefen sie. Matthäus 14,32-33

Die Jünger erkannten es: 

Und er fragte sie: »Wo ist euer Glaube?« Voll Furcht und Staunen sagten sie zueinander: »Wer ist dieser Mann, dass ihm sogar Wind und Wellen gehorchen?« Lukas 8,25 

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3 replies on “Auf Gott vertrauen”

Thanks for this exhortation Madeline, we need to be constantly reminded that trusting God is never easy but totally worth it.

May God continue to strengthen you to share His word. Amen.

Psalm 20: 7
Some trust in chariots, and some in horses: but we will remember the name of the LORD our God.
I trust God always and not people and earthly things. Pray for mission work in India villages 🙏 blessings

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